Liebe wächst, Früchte sieht man -
...das Thema dieses neuen Gemeindebriefes. Während ich diese Zeilen schreibe, ist die Ernte in den Gärten in vollem Gange: Früchte werden geerntet, verarbeitet zu Marmelade, Saft oder den Nachbarn geschenkt.
Lecker, was uns die Natur schenkt. Bis in den Oktober hinein geht die Erntezeit, wenn wir Erntedank feiern.
Bäume und ihre Früchte werden in der Bibel zum Bild für uns Menschen
An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. – heißt es am Ende der Bergpredigt Jesu im Matthäusevangelium. Es geht um falsche und wahre Propheten. Jesus warnt vor denen, die nur vortäuschen im Namen Gottes unterwegs zu sein.
Wer gut ist, bringt Gutes hervor. Wer schlecht ist, bringt Schlechtes hervor. Ein guter Baum ist jemand, der Nächstenliebe im Alltag spürbar werden lässt.
So weit so eindeutig. Was nützen die schönsten Worte, wenn keine Taten folgen? Nichts.
Aber ist es echt so eindeutig?
Wer kann von sich behaupten, nur gute Früchte zu bringen? Keine Fehler zu machen? Ganz ehrlich, ich nicht.
Menschen nur nach ihren Taten zu beurteilen, widerspricht der reformatorischen Erkenntnis. Luther und andere Reformatoren haben dafür gestritten, dass die Bibel uns sagt: Ich bin vor Gott gut, so wie ich bin. Nicht wegen meiner Taten, sondern, weil ich Gottes geliebtes Himmelskind bin! Ich bin ein guter Baum und trage Frucht, weil ich in Gottes Liebe wurzle.
Deshalb kann ich Gottes Liebe weitergeben, weil ich Gottes Liebe selbst erfahren habe. Das gelingt nicht aus mir allein heraus. Dafür hat uns Gott seinen Heiligen Geist geschenkt. Das feiern wir am Reformationsfest und besonders im Lutherjubiläumsjahr in Baiersdorf.
Paulus schreibt im Galaterbrief: Die Frucht aber des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, (…)“
Mir gefällt, dass Paulus in seiner Aufzählung mit der Liebe beginnt. Liebe ist das Wichtigste. Die Liebe zu Gott und die Liebe zu den Menschen.
Gerade braucht das die Welt so dringend: Gottes Liebe und Menschen, die Gottes Liebe weitergeben. Diese Früchte der Liebe wünsche ich uns allen.
Herzlichst Ihre/ Eure Pfarrerin
Mareike Rathje